Der 525 m hohe dreigipfelige Dreienberg, südlich der Ortschaft Friedewald gelegen, ist durch einen Panorama-Rundwanderweg erschlossen. Dieser Weg führt nicht nur durch die unter Naturschutz stehende seltene Flora des Dreienberges mit seinen kalkliebenden Pflanzen wie Silberdisteln, Enzian oder den zahlreichen Orchideenarten, sondern gibt auch den Blick frei auf die Rhön und den Thüringer Wald. Auf diesem Weg gelangt man auch zu der auf dem südöstlichen Bergrücken zwischen Lautenhausen und Hillartshausen gelegenen Ruine der "Drygenburg", im Volks mund auch "Alter Keller" genannt. Bei der Ruine handelt es sich vermutlich um Überreste eines Bergfrieds, der vor dem Bau der Wasserburg zur Kontrolle der Region genutzt wurde.
Geht man vom Nadelöhr den Forstweg, die ehemalige "Flößholzstraße", in südöstliche Richtung, so gelangt man nach ca. 600 m zur mittelalterlichen Wüstung "Hammundeseiche". Dicht neben einem aus Quadersteinen gefertigten Brunnen, der einen kleinen Weiher speist, steht die "Dicke Eiche", die bereits in Johannes Mercators Karte von Niederhessen und Hersfeld aus dem Jahre 1592 als hervorragender Baum verzeichnet ist. Bei Ausgrabungen fand man unweit der Eiche Grundmauern einer Kirche mit Apsis im Osten, einen Altarblock und Steinpflasterung sowie diverse Gräber, einen Backofen, einen Brennofen und Gebäudeteile. Ort und Kirche werden erstmals 1141 als "Hahmundeseich" erwähnt, und eine Quelle aus dem Jahre 1312 belegt, dass das Dorf "Hamyndeych" zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegeben war. Dies könnte seine Ursache darin gehabt haben, daß die Bewohner der Ortschaft Hammundeseiche in den Schutz der Burg Friedewald zogen.
Von der Wüstung Gosselndorf ist zwischen Sorga bzw. Kathus und Friedewald, südlich der Autobahn auf einer Waldwiese die Ruine der Gißlingskirche erhalten geblieben. Der fast quadratische Chorturm war, wie die Reste der Ansatzpunkte der Rippenbögen erkennen lassen, eingewölbt und durch den abgetragenen Kirchensaal zugänglich. Die Ortschaft wurde erstmals im Jahre 1183 als "die Mühle mit Zubehör zu Gozzelendorf" urkundlich erwähnt. Eine Quelle aus dem Jahre 1312 belegt, dass "Goszilndorf" zusammen mit anderen Dörfern nicht mehr bewohnt war. Die 1363 durchgeführte Weihe der neu errichteten Kirche ist ein Zeugnis dafür, dass der Ort im Gegensatz zu anderen bald wieder belebt war. 1386 verlieh der Würzburger Bischof der Kirche zu "Goszeldorf" das Bestattungsrecht. Spätestens seit dem im Forstsalbuch des Amtes Friedewald im Jahre 1561 die Trümmer der "Geussendorf Kirch" erwähnt werden, war der Ort wieder verlassen.
An der Straße Friedewald - Hönebach in ca. 4 km Entfernung zur Ortschaft Friedewald, auf der höchsten Stelle der alten Höhenstraße gelegen, befindet sich das "Nadelöhr". In den aus drei behauenen Sandsteinen zusammengesetzten Bogen wurden in das südliche Giebelfeld ein achteckiger Stern und die Initialen "MLZH" (Moritz Landgraf zu Hessen) und in das nördliche Giebelfeld "Nadelöhr 1561" eingemeißelt. Letztere Inschrift ist vermutlich nachträglich angebracht worden. Im Friedewalder Salbuch wird das Nadelöhr als "Nollenöhr" 1579 erstmals urkundlich erwähnt und in einer Quelle aus dem Jahre 1589 wird es noch als hohler Baum beschrieben. Reisende, die zum ersten Mal vorüber kamen, mussten - einem alten Hänselbrauch folgend - durch den Baum kriechen, wobei die Mitreisenden mit Knütteln nachgeholfen haben. 1596 beschreibt Paul Hentzner das Nadelöhr als einen durchlöcherten Stein, den Landgraf Moritz anstelle eines hohlen Baumes errichtet habe. Demzufolge muss der Stein nach Moritz' Regierungsantritt 1592 und vor Hentzners Reise 1596 aufgestellt worden sein. Das Durchkriechen durch einen Stein oder eine Baumhöhlung geht auf einen volks- medizinischen Heilritus zurück, der das Abstreifen einer Krankheit oder die symbolische Wiedergeburt versprach. Der neben dem Nadelöhr stehende steinerne Opferstock trägt die Inschrift "Ein Opfer Stok vor die Waisenkinder zu Hersfeld 1747".
Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Walterskirche, zwischen Friedewald und Heimboldshausen nahe Unterneurode an der "Walterswiese" im Wald gelegen, gehört zu dem ehemaligen Dorf "Waldradeberg". Außer der Kirchenruine sind noch die Kirchhof- mauer und der Dorfbrunnen erhalten. Das Dort "Waldradeberg" wurde 1331 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1348 lag die gerichtliche Hoheit über die Ortschaft bei den hessischen Landgrafen. Das Friedewalder Salbuch führt den Ort "Waldtersbergk" 1579 mit anderen Orten im Seulingswald als Wüstung auf.
Auch der Zollstock liegt an der Straße Friedewald - Hönebach ca. 7 km von der Ortschaft Friedewald entfernt. Ein im Jahre 1987 errichtetes steinernes Mal erinnert an die geschichtliche Bedeutung des Platzes als mittelalterliche Grenze zwischen Hessen, Thüringen und Grabfeld. Seit dem Jahr 1306 befand sich an dieser Stelle die hessische Zollstätte und Geleitsgrenze im Seulingswald.
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