Bürgerinformation zur geplanten Biogasanlage in Lautenhausen

22.02.2018

Zahlreiche Interessierte kamen kürzlich in die Bürgerbegegnungsstätte Lautenhausen, um sich über den geplanten Bau einer Biogasanlage auf einer Fläche im Vächer Weg zu informieren.

Eingeladen hatte Bürgermeister Dirk Noll, um sich ein Stimmungsbild in der Bevölkerung zu verschaffen.

So plant die Döring GbR den Bau einer sogenannten Kleinbiogasanlage mit 75 Kilowatt Leistung. Sie umfasst einen sechs Meter hohen Gärbehälter mit 13 Metern Durchmesser sowie einen ebenfalls sechs Meter hohen Lagerbehälter für die flüssigen Gärreste mit 24 Metern Durchmesser. In einem Blockheizkraftwerk soll dann Strom und Wärme erzeugt werden. Hinzu kommt eine 200 Quadratmeter große Mistlagerplatte.

Mit der Biogasanlage soll die Effizienz des Betriebs gesteigert werden, erklärte Sabine Döring. Gülle und Mist der insgesamt etwa 300 Mutterkühe und Jungtiere werden bislang auf dem Hof und am Feldrand zwischengelagert und direkt ausgebracht.

Eingesetzt werde nur Rindermist und Jauche aus den eigenen Laufställen – pro Jahr rund 3000 Tonnen. Zusätzliche Energiepflanzen wie Mais müssten nicht angebaut werden. Die Geruchsbelästigung beim Ausbringen der Gärreste sei eher geringer als bei Mist. Auch der landwirtschaftliche Verkehr gehe eher zurück, erklärte Thomas Dreisbach, Mitarbeiter des Anlagenherstellers.

In den Fragen der Zuhörer schwang allerdings die Befürchtung mit, dass künftig größere Mengen Mist und Gülle von anderen Landwirten zu der Anlage transportiert werden könnten. Die Planung sei auf das Mistaufkommen des eigenen Hofes ausgelegt, betonten Sabine Döring und Thomas Dreisbach.

Um den Vächer Weg vom Baustellenverkehr zu entlasten regte Ortsvorsteher Friedhelm Schönewolf zudem an, die Fläche mit einer Baustraße direkt von der Kreisstraße nach Hillartshausen zu erschießen.

Kritisch hinterfragt wurde zudem, ob vom Gärrestelager, das eine Kapazität für etwa neun Monate hat, eine Geruchsbelästigung ausgeht, was Dreisbach verneinte. „Der Mist stinkt mehr“, verdeutlichte Sabine Döring. Alternative zur Biogasanlage sei ein entsprechend größeres Mistlager.