Obwohl Trinkwasser ein knappes, kostbares Gut ist, werden die Gebühren für Wasser und Abwasser in der Gemeinde Friedewald im Jahr 2018 nicht erhöht.
Dies war eine der Kernbotschaften der Bürgerversammlung in der Festhalle. Zahlreiche Bürger waren der Einladung der Vorsitzenden der Gemeindevertretung gefolgt, um sich unter anderem über die Wasserversorgung in der Dreienberggemeinde zu informieren.
Heiko Habermann, Betriebsleiter des Wasserbeschaffungsverbandes „Ostteil Hersfeld-Rotenburg“, gab in seinem Vortrag zunächst einen Überblick über die aktuelle Lage der Wassergewinnung und –versorgung im Verbandsgebiet, das die Kommunen Heringen, Friedewald und Philippsthal umfasst.
Probleme sieht Habermann vor allem bei der Trinkwassergewinnung, die unter zunehmenden Starkregenereignissen und der damit einhergehenden Trübung der Quellen leide: „Wasser wird immer knapper, deshalb geht der Verband auf Wassersuche“. Als weitere, ständige Baustelle beschäftigt den Betriebsleiter die Infrastruktur mit ihrer zum Teil veralteten Technik. Für die kommenden zwei Jahrzehnte hat Habermann daher einen Investitionsbedarf von etwa 20 Millionen Euro ausgemacht.
Dabei ist der Verband auch aktuell mit der Umsetzung zahlreicher technischer Maßnahmen beschäftigt. So werden laut Habermann aktuell unter anderem der Hochbehälter Dreienberg, das Pumpwerk Herfa oder die Transportleitung zwischen der Trinkwasseraufbereitungsanlage Gießlingskirche und der Druckminderstation III Friedewald saniert. Dabei fallen allein für die Druckminderstation Friedewald III Baukosten in Höhe von 286 000 Euro an.
Für eine unabhängige Bewertung der Versorgungsinfrastruktur und die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs, der auch zukünftig eine wirtschaftliche Wasserversorgung gewährleisten soll, wurde ein Ingenieurbüro aus Kassel beauftragt. Thomas Huth vom Büro AGC-Wasser stellte einen Zwischenbericht der noch laufenden Untersuchungen vor.
Auffällig sei die hohe Verlustrate, die auf dem Weg zwischen der Wasserspeicherung bis zum Verbraucher entsteht. Dies mache, wie Huth erklärte, neben weiteren technischen Maßnahmen wie Messeinrichtungen vor allem eine Lokalisierung der Wasserverluste durch Ultraschallmessung und Wärmebildaufnahmen erforderlich. Kritisch beurteilt der Diplom-Ingenieur auch den aus seiner Sicht zu hohen Anteil des Wasserzukaufs aus Bad Hersfeld.
Die Präsentationen zur Bürgerinfoveranstaltung vom 16.11.2017 finden Sie hier als Download im PDF-Format: