Pflege und Betreuung im Mittelpunkt
„Ohne Gesundheitsversorgung geht gar nichts“

28.07.2015 Im Rahmen des in Friedewald durchgeführten Projektes „Existenzgründung und Arbeitserhalt“ stand anlässlich des dritten Informationsgesprächs mit Prof. Dr. Wolfgang George von der TransMit-Gesellschaft aus Gießen die „gesundheitsbezogene und pflegerische Versorgung“ im Mittelpunkt.

Seit einigen Jahren ist die wohnortnahe ärztliche und pflegerische Betreuung zu einem wichtigen Thema kommunaler Gesundheitspolitik geworden. Nach Auffassung der Anwesenden Experten wird hier mit einer Verschärfung der Problemlage zu rechnen sein, denn es sind immer weniger Medizinerinnen und Mediziner bereit, sich in ländlichen Regionen niederzulassen.

Welche Anreize und Rahmenbedingungen kann eine Kommune schaffen, um dem absehbaren Versorgungsengpass entgegenzuwirken? „Die stationäre Versorgung in der Altenpflege ist in Friedewald ganz sicher auch zukünftig sichergestellt. Jedoch ist bereits heute erkennbar, dass zukünftig Pflegekräfte fehlen werden“, so argumentierte die Leiterin des DRK-Seniorenzentrums Friedewald, Cornelia Grimm, während der Gesprächsrunde.

Um auch in diesen Aspekt der Daseinsvorsorge fit für die Zukunft zu sein, müssen bereits heute die notwendigen Kooperationspartner und Teilversorgungsangebote identifiziert und auf den Weg gebracht werden. So wurde die Möglichkeit eines Anfahrt- und Abholservices für ältere und unterstützungsbedürftige Personen in die Arztpraxen erörtert.

Für Existenzgründer oder auch andere junge Familien, die angesiedelt werden sollen, ist eine funktionierende medizinische Versorgung Voraussetzung. Durch die räumliche Nähe zu Bad Hersfeld und dessen Versorgungssystem braucht in Friedewald ganz sicher kein Alarmismus zu herrschen, die Dinge jedoch „einfach laufen zu lassen“, trägt allerdings auch ein Risiko.

Prof. Dr. Wolfgang George entwickelt derzeit Lösungsvorschläge die geeignet sind, die Gemeinde auf ihrem Weg in das Jahr 2100 zu unterstützen