Gemeinsame Sitzung der Gemeindevorstände

04.07.2014

Erstmals in der Geschichte der drei Landecker Gemeinden Friedewald, Hohenroda und Schenklengsfeld haben sich die Gemeindevorstände zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen. In ihren Begrüßungsworten umrissen die Bürgermeister Dirk Noll, Stefan Gensler und Andre Stenda die Bedeutung kommunaler Zusammenarbeit, die jenseits von Ämterzusammenlegung und Einspargedanken dazu diene, ein lebens- und liebenswertes Wohnumfeld in den Ortschaften zu gestalten. Hauptthema der Sitzung war denn auch die angestrebte Zusammenarbeit der Gemeinden auf dem Feld der generationsübergreifenden Daseinsvorsorge.

Bürgermeister Stenda wies in seinen Worten auf das laufende IKEK-Verfahren (Integriertes kommunales Entwicklungskonzept) in Hohenroda hin, das verstärkt auf ein bürgerschaftliches Engagement abstelle. Auch Bürgermeister Gensler sieht in der Zusammenarbeit ein großes Potential an Gestaltungsmöglichkeiten, die als einzelne Gemeinde so nicht zu realisieren seien. Bürgermeister Noll hat in ersten Gesprächen mit dem Hessischen Innenministerium Interesse an den Erfahrungen kommunaler Zusammenarbeit auf diesem generationsübergreifenden Themenfeld wecken können.

So waren die Mitglieder der drei Gemeindevorstände eingestimmt, als Stephan Wachsmuth von der Koordinierungsstelle für Generationenhilfen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg die Zusammenarbeitsinitiative der drei Gemeinden in die Projektstruktur des Landkreises einordnete und damit die Ergänzungspotentiale, Förderungsmöglichkeiten und Identitätsstärkungen skizzierte.

Wachsmuth kam es dabei im Wesentlichen darauf an, dass gerade in der Erkenntnis der Bevölkerungsentwicklung ein starkes Miteinander die Eigenständigkeiten in den Ortschaften sichern kann. So, wenn darüber nachzudenken sei, dass Angebote für Menschen in der zweiten Lebenshälfte auch von Bürgern der Nachbargemeinden in Anspruch genommen werden können. Beispielhaft dafür stand die Frage der Seniorenbetreuung. Diese Art des Zusammendenkens ließe sich auf viele Felder der Daseinsvorsorge ausweiten. Wachsmuth forderte die Beigeordneten der Gemeindevorstände auf, sich an drei verschiedenen Gesprächstischen mit ihren Ideen, Vorstellungen und Kritiken aktiv in den Prozess mit einzubringen.

Am Gesprächstisch Eins (Bgm. Gensler) mit der Frage nach den generationsübergreifenden Angeboten wurden als Beispiele eine verstärkte Nachwuchsförderung durch mögliche Vereinsgemeinschaften genannt, ein Gesamtfeuerwehrtag der drei Gemeinden besprochen und die Initiierung von Nachbarschaftshilfen in Kooperation mit sozialen Trägern erwogen. Neue Wohnformen für Senioren, der Bürgerbus und die Gemeindeschwester wurden als mittelfristige Ziele festgehalten.

Die Frage nach organisatorischen Ansätzen der Zusammenarbeit wurde an Gesprächstisch Zwei (Bgm. Noll) mit dem Leitsatz versehen, das Konkurrenzdenken zwischen den Gemeinden zu vermeiden, damit eine weite „Bergsicht“ die kleinteilige „Kirchturmsicht“ verdrängt. Hier wurden perspektivische Abstimmungsverfahren bei baulichen Maßnahmen ebenso besprochen, wie die Schaffung von gemeinsamen Strukturen. Auch die Zentralisierung von Ansprechpartnern für spezielle Fachfragen und individuelle Sorgen wurde als Zusammenarbeitsinitiative vorgeschlagen.

Gesprächstisch Drei (Bgm. Stenda) befasste sich mit der Außenwirkung einer solchen Zusammenarbeit und stellte die Frage nach einer griffigen Namensgebung. Einigkeit bestand in der Fertigung eines Flyers, der die Ziele und Angebote der Zusammenarbeit näher bringen soll. Die Namensfindung sollte nach Ansicht vieler Teilnehmer in Form eines Wettbewerbs in die Bevölkerung der Gemeinden gegeben werden.

Nach den Gesprächsrunden stimmte Wachsmuth die Teilnehmer auf die Schlussworte der Bürgermeister ein, die in völliger Übereinstimmung ihren Gemeindevorständen die Fortsetzung derartiger Sitzungen ankündigten und um Unterstützung der Zusammenarbeit warben.