Staatsminister Dietzel beeindruckt vom \"Saalprojekt\" in Motzfeld
Freiwilligen-Trupp aus Motzfeld schaffen rund 400 Arbeitsstunden

07.01.2008

Bild oben: Bürgermeister Martin Gröll, MdHL Elisabeth Apel, Ortsvorsteher Peter Scheer, Staatsminister Wilhelm Dietzel
Bild unten: Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung

Spontan angekündigt, konnte sich Staatsminister Wilhelm Dietzel, Minister für Umwelt, ländlicher Raum und Verbraucherschutz, am vergangenen Freitag ein Bild vom Projekt „Gaststättensaal“ in Motzfeld machen. Sowohl der Minister als auch die Landtagsabgeordnete Elisabeth Apel zeigten sich beeindruckt von der Konzeption und der Umsetzung des Projektes, welches in Hessen als vorbildlich angesehen wird.
Der vormals private Saal wird auf 25 Jahre „kommunalisiert“ und das Nutzungsrecht geht auf die Gemeinde Friedewald über. Die Umbaukosten von rund 100.000 Euro werden mit rund 75% vom Land Hessen gefördert.
Der Minister betonte vor den anwesenden Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung, das die Konzeption des Saalprojektes genau das treffe, welches der eigentliche Zweck des Förderprogramms Dorferneuerung sei, nämlich bestehende Infrastruktur im ländlichen Raum zu fördern und aufrecht zu erhalten. Bestehende Gastwirtschaften in den Dörfern seien oft gar als soziale Einrichtungen zu bezeichnen. Der Minister beglückwünschte die Dorfgemeinschaft in Motzfeld und den Friedewalder Bürgermeister dafür, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Die Landtagsabgeordnete Elisabeth Apel betonte besonders die geleistete Arbeit der Freiwilligen, die hätten dem Land und der Gemeinde viel Geld eingespart.
Bürgermeister Martin Gröll betonte, dass es politisch immer Ziel gewesen sei, keine öffentlich Konkurrenz zum bestehenden Saal zu schaffen. Es sei Unsinn, wenn eine Gemeinde mit öffentlichen Steuergeldern mit einem eigenen Saal, finanziert durch Steuergelder, gegen eine bestehende Gastwirtschaft auftrete.
Das Projekt habe aber auch noch weitere positive Besonderheiten, die einer Erwähnung bedürften. So sei die Sanierung das alte Kirmessaales im Dorferneuerungsprozess stets ein besonders Anliegen der Bevölkerung gewesen. Viele Einwohner in Motzfeld seien mit diesem Saal quasi groß geworden, hätten von der Taufe, der Konfirmation über die Hochzeit bis zu vielen Jubiläen und Vereinsfesten viel in und mit dem Saal erlebt. Daher gebe es eine besonders große Identifikation mit dem „Saalprojekt“ in Motzfeld.
Darüber hinaus sei die Planung für den Umbau durch eine breite und intensive Beteiligung der Bevölkerung erfolgt.
Dass es sich hier um ein wahrhaftig vorbildhaftes und erfolgreichres Bürgerprojekt handelt, dokumentiere die erhebliche Eigenleistung von vielen Freiwilligen aus Motzfeld, die in rund 400 Arbeitsstunden die gesamte Entkernung und andere Vorarbeiten geleistet hätten. Dies gebühre hohes Lob und Anerkennung; insoweit seien die Umbaukosten von rund 100.000 Euro, wobei rund 75% von Land Hessen getragen würden, sehr gut angelegt.
An den Staatsminister gerichtet, betonte der Bürgermeister aber auch, dass das „Saalprojekt“ jedoch im Zusammenhang mit der Sanierung des alten Dorfgemeinschaftshauses und dem Anbau einer kleinen Feuerwehrgarage zu sehen sei, bei dem der beantragte Bewilligungsbescheid noch ausstehe.
Auch Ortsvorsteher und Vorsitzender des Arbeitskreises Dorferneuerung, Peter Scheer betonte die hohe Identifikation und lobte die darauf resultierende Eigenleistung der Bürgerschaft bei dem Saalprojekt. Auch der Ortsvorsteher erwähnte das bevorstehende Projekt „Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses“, insbesondere die von der Bevölkerung gewünschte Freifläche und bat den Staatsminister um baldige Bewilligung.